Einführungsgottesdienst ehrenamtlicher Hospizmitarbeiterinnen und Hospizmitarbeiter in der Bartholomäus Kirchengemeinde in Brackwede

Menschen beim Sterben zu begleiten. Das hat sich die Hospizarbeit im Bielefelder Süden zur Aufgabe gemacht. Unterstützung und Kraft schenken kann hier vor allem die Segnung und Salbung der Ehrenamtlichen, die am Samstag in der Bartholomäus Kirchengemeinde feierlich stattfand.

Seit Herbst 2019 bereiteten sich elf Frauen und zwei Männer in den Räumen des Begegnungszentrums, Auf der Schanze, in Brackwede, auf ihre Mitarbeit in der Hospizarbeit im Bielefelder Süden vor. Am Samstag, den 21. August 2021, um 18.30 Uhr, war es dann soweit. Der Großteil der Frauen und Männer wurden in einem Gottesdienst in ihr neues Ehrenamt eingeführt. Da einige Teilnehmer an diesem Abend nicht teilnehmen konnten, wird es ein weiteres Angebot für sie geben. Adelheid Rieffel (langjährige Hospizfrau) und die drei Koordinatorinnen Susanne Bordewick, Sabine Kroll und Alexandra Müller führten die TeilnehmerInnen durch den Kurs.

Coronabedingt fand der Gottesdienst nur im kleinsten Kreis statt. Durch die öffentliche Beauftragung und persönliche Segnung sollen die Menschen für ihr Ehrenamt gestärkt werden, dem sie ihre Zeit, Kraft und Kompetenz zur Verfügung stellen.

Nach dem Gottesdienst erhielten die Teilnehmer und Teilnehmerinnen im Rahmen eines kleinen Empfangs im Gemeindehaus ihre Zertifikate. Sterben zu Hause in vertrauter und gewohnter Umgebung mit zu ermöglichen, in dem eigene Zeit verschenkt und die Bereitschaft gezeigt wird, existenzielle Fragen zuzulassen und sich mit ihnen auseinander zu setzen, ist der Wunsch der Hospizbewegung. Doch eigene Unsicherheit und offene Fragen hindern den ein oder die andere daran, die Hospizarbeit tatkräftig und ehrenamtlich zu unterstützen.

Deshalb bieten die Hauptamtlichen in der Hospizarbeit regelmäßig Kurse an, in denen sich die Teilnehmer und Teilnehmerinnen intensiv mit Themen wie Sterben, Tod und Trauer, Kommunikation und auch persönlichen Erfahrungen auseinandersetzen.

In einem mehr als 100 Stunden dauernden, sogenannten Befähigungskurs, haben sich die Ehrenamtlichen mit Themen und Fragen zu Tod und Sterben, Abschied und Spiritualität beschäftigt und weitere Themen wie, Kommunikation, Ernährung am Lebensende, Schmerzlinderung näher betrachtet. Dabei haben sie sich nicht nur mit dem Umgang mit sterbenden Menschen und ihren An- und Zugehörigen auseinandergesetzt, sondern sich mit ihrer eigenen Endlichkeit und ihrer Trauer auseinandergesetzt.

Pfarrerin Frommann und Pfarrer Babel segneten und salbten die neuen Hospizbegleiter. Die Neuen sind zwischen 30 und 80 Jahre alt, kommen zum Teil aus sozialen, aber auch aus kaufmännischen oder anderen Berufen.
Sie erhielten ihr Zertifikat und werden sich nun entsprechend ihrer zeitlichen Möglichkeit in die hospizliche Arbeit einbringen.